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10. Mai 2014

{live} Augustines - 07. Mai 2014, Luxor / Köln

Durch die wunderbartollsteliebstebeste Freundin kam ich in den Genuss, die großartigen Augustines zu sehen, auf die ich vor gut einem Jahr aufmerksam wurde. Selten hat mich eine männliche Stimme so umgehauen wie die von Billy McCarthy. Doch ich war ein wenig skeptisch, ob diese Stimme live ebenso schön und rauchig rüberkommen sollte wie auf Platte. Und was soll ich sagen? YES.

"if you could give me any advice,
I would, would listen"

Der Mann kann es einfach. 
Und ich fürchte, er muss sich dafür noch nicht einmal anstrengen. Wenn diese Stimme naturgegeben ist, dann hat er einfach riesiges Glück gehabt. Aber auch alle anderen Methoden, die eine solche eindringliche und emotionalisierende Wirkung durch die Singstimme herbeiführen… Chapeau! Ich möchte bitte wissen, wie das geht. Wie schon erwähnt, gab es keine Enttäuschung und so wie es in der Halle aussieht, auch bei kaum einem anderen.

Billy und der Rest der Band – ohne hier „Rest“ als überflüssig meinen zu wollen, im Gegenteil! – starten das Konzert und spielen gleich zu Beginn den „Chapel Song“. Überhaupt der Grund, weshalb ich mehr von der Band hören wollte. Es folgen mit neben „Headlong Into The Abyss“, „Augustine“ und „Cruel City“ echte Knaller. Das Publikum jubelt und tanzt. Die energiegeladenen Männer auf der Bühne lassen uns allen auch keine Wahl. Ich finde mittlerweile, dass man die neuen Songs (vom 2014er-Werk „Augustines“) sehr gut vom Vorgänger („Rise Ye Sunken Ships“ – 2011) unterscheiden kann. Ich kann nicht genau sagen warum, aber es klingt als hätten die Augustines endgültig zu sich gefunden und prägen ihren ganz eigenen amerikanischen Stil. Mittlerweile hat sich Frontsänger Billy eine Zigarette angezündet und trinkt dazu sein Bier. Ganz klar, das Image des Rockstars pflegt er. Als Zugabe spielen die Augustines „Nothing To Lose But Your Head“, was schon wieder viel eingängiger daherkommt als die vorherigen Songs. Wer dachte, dass es das gewesen sein muss, der irrte. Vielleicht haben wir einfach Glück gehabt und es der Tatsache zu verdanken, dass dies das letzte Konzert ihrer Deutschlandtour ist, vielleicht aber läuft es auf Konzerten der Augustines auch immer so (was ich extrem großartig finden würde)?! Nur mit seiner Gitarre und der obligatorischen Zigarette bewaffnet, nimmt Billy auf den Boxen direkt vor der Bühne Platz, schart die Menge um sich und legt eine Akustik-Einlage nach der anderen ein. Das verleiht dem Auftritt eine, sagen wir mal intime Wohnzimmeratmosphäre. Mehr noch als das Luxor ohnehin schon geben kann. Und bringt uns dazu noch ein wenig zu warten bis wir wieder zurück in den stundenlang anhaltenden Platzregen müssen. ;-) 

So ein schönes Konzert mit einer sagenhaften Performance, Hingabe, Kraft und ganz viel Charisma sieht man sehr selten. Hätte ich doch nur geahnt, wie fotogen diese Menschen sind, hätte ich alles gegeben, um mit Kamera antreten zu dürfen. So bleiben nur Fotos, die das Internet hergibt.


Ich hoffe und gehe davon aus, dass man die Augustines - wenn nicht in diesem Jahr, dann definitiv im nächsten - auf deutschen (Club-)Konzertbühnen wiedersehen wird. Ich freue mich schon sehr aufs Haldern im August – und auf das „Wiedersehen“ mit einer neuen Lieblingsband.


zum Weiterhören:

We Are Augustines: Rise Ye Sunken Ships, Rykodisc (Warner) - 2012
Augustines: Augustines, Caroline (Universal Music) - 2014

Augustines Stream auf SoundCloud

Augustines im Facebook






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