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7. März 2016

Foals – 27. Februar 2016, Palladium / Köln

Von langer Hand geplant war das FOALS-Konzert nicht. Vielmehr wurde immer mal wieder drüber gesprochen und der Kauf der Tickets häufig verschoben, weil wir arroganterweise davon ausgingen, dass der Auftritt der schnieken Herrschaften aus Großbritannien wohl nicht ausverkauft sein würde.

Als großer Sympathisant juckte es mich dann aber doch zunehmend in den Fingern - und irgendwann Ende Januar oder Anfang Februar war der Abend dann fix. Ich muss zugeben, dass ich zwar in Clubs immer gerne zu den FOALS getanzt habe, schliesslich wurden "Inhaler" und "My Number" eine zeitlang rauf und runter gespielt. Auch der Erstling "Antidotes" erregte vor einigen Jahren einen Teil meiner Aufmerksamkeit, aber so richtig mit ihnen auseinandergesetzt habe ich mich erst mit Erscheinen der letzten Platte "What Went Down". Und die überzeugte mich massiv!



Trotzdem schraubte ich meine Erwartungen nicht sehr hoch, was vielleicht daran lag, dass ich schon viel zu viel gutes von FOALS-Konzerten gehört habe. Außerdem halte ich "Mountain At My Gates" und "What Went Down" für schier überragende Titel - deshalb wollte ich auf keinen Fall enttäuscht werden. Es ging also ins Kölner Palladium. Ein Ort, an dem ich schon sehr viele großartige Konzerte gesehen habe, aber trotzdem war mir das E-Werk irgendwie immer lieber. Sei's drum, das Leben ist nun mal nicht immer ein Wunschkonzert. 

Nachdem die Vorband Trümmer zwar ordentlich gerockt, mich aber letztendlich nicht richtig mitgerissen hat (was vor allem an den Texten liegen mag), betreten FOALS die Bühne und starten das Konzert mit "Snake Oil" vom letzten Album "What Went Down". Ein wirklich gut gewählter Opener, denn er wummert eher ruhig los, zeigt aber sofort, was die Stimme des Sängers Yannis Philippakis kann. Und das ist eine ganze Menge! Alles klar, Spannungsbogen aufgebaut, Messlatte hochgelegt, es geht unermüdlich weiter. "My Number" ist der dritte Song des Konzerts und spätestens zu diesem Zeitpunkt steht kaum noch jemand still. Und ich stelle in diesem Moment fest, dass sich die alten "Antidotes"-FOALS schon ziemlich von den "What Went Down"-FOALS unterscheiden. Sie klingen heute deutlich reifer und damit sympathisiere ich eindeutig mehr. Das heisst aber nicht, dass ich "My Number" nicht mag! Im Gegenteil. :) Zu diesem Zeitpunkt hat die Band das Publikum bereits komplett für sich gewonnen. Vor allem in den vorderen Reihen wird wild getanzt und lauthals mitgesungen. Yannis lässt es sich nicht nehmen und feuert seine Fans von der Bühne aus an - er wird nicht enttäuscht. Zwischendurch rennt die Frontman-Rampensau über die Bühne und wirft sich mutig ins Publikum.


Zwischendurch lasse ich meinen Blick schweifen und freue mich über das gemischte Publikum. Hier feiern gerade wirklich viele Altersgruppen. Vom Hipster über den Vater mit seiner Tochter bis hin zu älteren und jungen Pärchen neben bierseligen Männerrunden. Ich bin beruhigt. :) Und all diese Menschen rasten bei "Mountain At My Gates" förmlich aus. Übrigens auch mein absoluter Lieblingssong der Indie-Rockband. Von Zeit zu Zeit - und das passiert nicht oft - ist da dieser eine Song, der dich mitreisst, den du rauf und runter hörst und dauernd vor dich hin summst. So oder so ähnlich. Songs für Lieblingslisten.

Ab "Spanish Sahara" beweisen FOALS dann, dass sie auch ruhig können. Die Fans danken es ihnen mit Zuneigung in Form von Feuerzeugen und Gesang. "Inhaler" läutet das Ende des "offiziellen" Teils ein, aber da fehlt doch noch was...?! Richtig. Mit "What Went Down" melden sich die Jungs auf der Bühne zurück, lassen es zum Schluß nochmal mächtig krachen und alles, was ich zuvor über FOALS-Konzerte gehört habe, bewahrheitet sich erneut. Sie feiern ihre Fans, sie feiern sich selbst und lieben es zu spielen. Nach "Two Steps, Twice" verlässt der Großteil des Publikums den Saal verschwitzt, aber glücklich.






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